AIDS ! In Duisburg kein Thema?
2007. In den Zeiten steigender Infektionsraten sollte man meinen, dass
das Thema AIDS wieder in den Köpfen aller Menschen ist. Am 1. Dezember
war Weltaidstag, in Duisburg, im Ruhrgebiet, in Deutschland, sowie auf
der ganzen Welt gab es Veranstaltungen und Informationstage. Es gab
prominente Botschafter, Plakataktionen und sogar eine neue Website (http://www.weltaidstag.de)
wurde diesem Thema gewidmet. Dennoch haben diese Veranstaltungen eher
einen symbolischen Wert genossen. Das Thema AIDS gehört zum Bereich der
Bildung, wie ich in einem Gespräch mit einem Besucher zu diesem Thema
erfahren habe und Bildung ist nun mal schwer zu vermitteln. Wenn ein
Chor singt und eine Band spielt, ist diese "Bildung" in der Kaffeepause
eine willkommene Abwechslung auf dem Weg zum Getränkestand, allerdings
wenn man den Schwerpunkt auf die Aufklärung legt, dann wird es schwer
Menschen zu begeistern etwas zu lernen was ihnen viele Probleme
ersparen kann. AIDS ist ein unangenehmes Thema denn es betrifft uns
alle, egal welcher Nationalität oder welchen Geschlechtes. Jeder kann
betroffen sein, ob als Infizierter oder als Angehöriger. Die Wege der
Übertragung sind vielfältiger als der reine Sexualverkehr und der
Schutz vor der Krankheit ist im Grunde sehr einfach. "Machs mit" ein
Slogan aus den 90er Jahren erscheint völlig klar und leicht
zuverstehen. Doch ein Anstieg von ca. 1600 Neuinfektionen im Jahr 2000
auf 2600 Neuinfektionen im Jahr 2006 scheint da nicht erklärbar. Wir
haben eine Steigerung der Neuinfektionsrate um nahezu 40%. Somit
scheint das Thema plötzlich nicht mehr nebensächlich und altmodisch. Es
ist Aktuell - Aktueller denn je! Ein Kondom zu benutzen ist so leicht
und doch kann es sehr schwer fallen. Stellt man das Vertrauen des
Partners aufs Spiel wenn man zum Beispiel mit Kondom und Pille quasi
"doppelt" verhütet und wie reagiert der Partner auf die Frage nach
einem AIDStest? Sicher kosten diese Fragen Überwindung, doch sie sind
es Wert und sie müssen gestellt werden. Das aktive Aufklärung auch ein
interessantes Thema sein kann, haben in Duisburg-Walsum gut 100
Jugendliche erfahren, doch es hätten mehr sein können. Dennoch kann ich
als Mitverantwortlicher mit Stolz behaupten etwas getan zu haben. Es
war vielleicht nur ein sehr kleiner Beitrag, einer von Tausenden, an
diesem Tag und dennoch setzte er ein Zeichen. Ein Zeichen wie es jeder
von uns setzen kann! Ich habe an diesem Tag viele engagierte Junge
Menschen kennen gelernt, die bereit sind sich für andere Menschen
einzusetzen und aktiv einen Beitrag leisten. Ich habe gesehen das AIDS
auch in Duisburg ein Thema sein kann für das sich Jugendliche bewegen.
Und ich habe gesehen, dass es jede Mühe Wert ist sich sozial zu
engagieren. Und deshalb möchte ich auf diesem Wege nocheinmal allen
Beteiligten Danken. Zu einem Frau Heiland von der Betratungsstelle der
Stadt Duisburg für ihren interessanten Vortrag, wie auch dem Kopernikus
Gospelchor und dem Ensemble des Musicals: Flügel von Hoffnung getragen. Dem Helferkreis der evangelischen Kirchengemeinde Duisburg-Walsum danke
ich für ein gleichermaßen interessantes wie auch kritisches Schauspiel
zum Thema Aids und mein besonderer Dank geht an das Sozial Engagiert
Kompetent Team, ohne das diese Veranstaltung nicht möglich geworden
wäre! Macht weiter so und "Machts mit!". Jeder kann etwas tun.
Gemeinsam zeigten wir Solidarität!
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